Krisenintervention und SvE (Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen)
Im Rettungsdienst treten immer wieder belastende Situationen auf. Die Aufgabe der Kriseninterventionsteams besteht darin, Betroffenen und deren Angehörigen psychische Erste Hilfe zu leisten und sie in der Zeit unmittelbar nach dem traumatischen Ereignis zu betreuen.
Auch für Helfer:innen können Einsätze eine psychische Belastung darstellen. Der SvE bietet für Einsatzkräfte Hilfe an, um solche Erlebnisse verarbeiten zu können.
Fünf ehrenamtliche Krisenhelfer:innen stehen im KIT- und SvE-Team des Samariter-Bund Tirol im Einsatz. Sie sind durch eine intensive und sehr umfangreiche Ausbildung mit einer abschließenden Prüfung ausgebildet.
Martin Gstrein vermittelte als befähigter Ausbildner für Krisenintervention und Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen den ehrenamtlichen Helfer:innen im 108 Stunden umfassenden Kurs das psychologische Wissen für den Umgang mit Betroffenen.
Die vom Tiroler Rettungsgesetz vorgeschriebenen Ausbildungsinhalte wurden theoretisch erlernt und praktisch mit Rollenspielen trainiert, wobei die offiziellen Richtlinien für Psychologie der Universitätsklinik Innsbruck umgesetzt werden. Wie anspruchsvoll die Ausbildung war, zeigt sich auch daran, dass von zehn Interessent:innen nur fünf den Kurs beendeten.
Die Krisenhelfer:innen können im gesamten Einsatzgebiet des Samariterbund Tirol kostenlos in Anspruch genommen werden und stehen bei Großschadensereignissen in ganz Österreich zur Verfügung. Krisenintervention ist nicht Bestandteil des mit den Gemeinden vertraglich geregelten Rettungsdienstes, sondern wird von der Rettungsorganisation freiwillig und kostenlos geleistet.
„Der Samariterbund ist stolz, das erste KIT- und SvE-Team Tirols in den Dienst stellen zu können“, freut sich Chefarzt Dr. Hengl (rechts) mit den Kursteilnehmer:innen Manuela Kommer, Horst Maier, Melanie Schibich, Kursleiter Martin Gstrein, Gundula Czappek und Bruno Acherer (v.l.).